Rollen? Mein Lieblingsthema! ![]() Leider habe ich den Singlethread nicht verfolgt, was ich wohl mal tun sollte. Da ich lange aus dem Studienumfeld raus und schon zu lange in der Praxis bin, bitte ich um Verständnis dafür , dass ich mich nicht so hoch wissenschaftlich ausdrücke wie ihr. Für mich ist die Ethik etwas, was aus dem Menschen selbst kommt. Ein kleines Kind weiß eigentlich instinktiv, ob es etwas richtig oder falsch macht. Ist es dabei etwas falsch zu machen, beobachtete es uns ganz genau und erforscht unsere Reaktion. Reagieren wir gar nicht, überschreitet es Grenzen, das macht es so lange, bis wir einschreiten. Allerdings ist Ethik auch gesellschaftlich festgelegt. Was für den einen ein Tabu ist, ist für andere selbstverständlich. Beispiel: Für einige Romagruppen gehören das Stehlen und Betteln zu einer Art, für den Lebensunterhalt der Familien beizutragen. Wer etwas für die Familie beschafft, wird geachtet. Betteln und Stehlen sind nicht ehrenrührig. Da das Volk ethnisch unter sich bleibt, hat sich auch jahrhunderlang darin nichts geändert. Im Übrigen sind die Geschlechterrollen festgelegt. Es steht klar fest, dass Mädchen dazu ausgebildet werden, einen späteren Haushalt zu führen. Damit sie nicht ins "Unglück geraten", werden sie recht früh verheiratet. Damit ist ihre wirtschaftliche Sicherheit geährleistet, denn der Mann der Familie hat für den Lebensunterhalt zu sorgen, tut er das nicht, wsird er nicht geachtet, das ist dann sehr wohl ehrenrührig. Ähnlich verhält es sich bei Familien aus der Türkei, die dem ländlichen Raum entstammen. Wenn mir nun jemand sagen würde, du hast nur für den Haushalt zu sorgen und arbeiten geht dein Mann, dem würde ich nen Vogel zeigen. Aber ich lebe auch in einem anderen Kulturkreis. Sinn der langen Rede: Rollen können durchaus sinnvoll sein, wenn es um das wirtschaftliche Überleben von Menschen geht. Das ist historisch gewachsen und so lange ist das noch gar nicht her, da verfügte der Mann in Deutschland über das Vermögen seiner Frau, gingen Frauen nicht arbeiten und wurden günstig verheiratet, um sie wirtschaftlich abzusichern. (Und wer sich nicht an die Regeln hielt, dem ging es wie Effi Briest) Ich bin sehr froh, heute zu leben, wo es festgelegte Rollen so nicht mehr gibt (Wann ist ein Mann ein Mann?). Zu dem Thema Vater(bzw. Mutterrolle) bin ich ziemlich hart. Wo die kleinen Kinder herkommen, weiß heute jeder. Und wenn ich keine kleinen Kinder will und nur meinen Spaß haben will, dann tu ich was dagegen. Hab ich das versäumt, muss ich die Konsequenzen tragen und meine Rolle, die ich mir selbst gebastelt habe, verdammt noch mal auch annehmen. Denn kein Kind hat in irgendeinem imaginären großen Tümpel "Hier" geschrieen. Und wenn ich immer noch nicht Papa oder Mama sein will, es gibt viele elternlose Paare, die das sehr gern sein möchten. |