Oweia... das wird n Megapost... ich hab mal nochmal durchgeschaut.  Die alten Sachen sind noch auf der Website, hier Verbesserungen. Erstmal lass ich da so, wenn alle einverstanden sind, kann man das dann ja demnächst amtlich machen 
DIE ZWISCHENRÄUME SIND MIT ABSICHT SO GROß, DAS LÄSST SICH DANN BESSER WIEDER IN DIE WEBSITE EINBINDEN. ALSO KEINE PANIK KRIEGEN... 
In Bezug auf: 01 | "Glamdring" – Glamdring Übersetzer: Fleuz
Die Gemeinschaft des Rings ist zerbrochen. Während seine Gegner leiden wird der Einfluss des Dunklen Herrschers über Mittelerde immer größer. Und doch, verborgen von seinem Blick, stößt der Eine Ring immer weiter den Flammen Mordors entgegen. "Der Herr Der Ringe: Die Zwei Türme" wird mit Streichern und Hörnern eröffnet, bis schließlich das Londoner Philharmoniker Orchester vertraute Töne erklingen lässt. Howard Shores "Geschichte des Ringes"-Thema tritt hervor. Diesmal in einer kalten bitonal Einstellung, die eine A-Moll-Melodie über eine F-Moll-Harmonie setzt und uns wieder in J.R.R. Tolkiens Mittelerde zurück holt.
Aber bevor die Handlung weitergehen kann, müssen wir uns erst wieder erinnern. So werden wir wieder zurück nach Moria geführt, zur düstersten Stunde der Gemeinschaft, als sie gerade die Brücke von Kazad-Dûm passiert hat; gefesselt warten sie auf Gandalf den Grauen, der den Balrog zurückhält. Shores Musik spitzt sich zu und kehrt zurück zum selben Zwergenstil, der für das letzte Erscheinen der unterirdischen Stadt genutzt wurde. Blöcke von Blechbläsern und Trommlern schaukeln sich gegenseitig hoch, als das Vordringen des Balrogs die Brücke zusammenfallen lässt. Howard Shore hat diese Sequenz für "Die Zwei Türme" neu geschrieben, wählte aber gleiche Passagen wie in "Die Gefährten". "Das Schlagwerk ist ähnlich und das Ausrutschen Gandalfs wurde gleich untermalt", erinnert sich der Komponist. Mit einem Zusammenzucken des Orchester lassen wir die Gefährten zurück und fallen mit dem Zauberer und dem Dämon die steinigen Eingeweide Morias herab. Der Chor mit Philippa Boyens Text "The Abyss" tritt ein, während die ansteigenden Kolonaden des Moria-Themas und die stechenden Blechbläserpyramiden des 'Dunkle Orte der Welt'-Themas um die Vorherrschaft kämpfen.
Der Soundtrack peitscht weiter auf zu einer rythmischen Extase bis Gandalf und der Balrog in eine gewaltige Höhle hinabstürzen. Die Beiden haben die Welt der Zwerge verlassen und der Soundtrack wechselt schlagartig zu einem großartigen Akkord aus gemischten Chor und arpeggierten, tiefen Streichern. Stimmen im 3/4-Takt singen in den elbischen Worten, Quenya, "The Fight". Ein letzter gewaltiger Aufschlag begleitet den Kampf in den See, sodass Frodo aus einem beunruhigenden Traum wachgerüttelt wird.
02 | "Elven Rope" - Elbenseil
Übersetzer: Fleuz
Ein erster Auftritt der Rohan Fanfare, verkörpert durch verhaltene Streicher, eröffnet offiziell den zweiten Teil der Saga, "Die Zwei Türme". Und es wird ein düsterer Teil werden. Kaum versuchen Frodo und Sam die steilen Steinhänge herunter zu klettern, holt Shore die schweren Zeilen des "Böse Zeiten"-Motivs, eine Variation des "Die Suche nach dem Ring"-Themas, vereint mit dem Leid und der Anstrengung, die der Eine Ring über Mittelerde gebracht hat, auf den Plan. Dieses Motiv ist das einzige, das in "Die Zweit Türme" mehr als einmal vorkommt.
Fordo und Sam ertragen das eigentliche Leid dieser Geschichte: Sie müssen die Bürde des Ringes tragen, dessen Einfluss nun immer größer wird. Am Anfang dieses Kapitels beginnt das Hobbitduo, das zu begreifen. Shore wechselt hier zwischen Hoffnung und Verbissenheit, die durch verwahrloste Interpretationen des Auenlandthemas rotieren, jedoch sind dessen leise, jubelnde Klänge immer noch vertreten. Der Ring hat jedoch schon begonnen, seine Wundstellen an Frodo zu hinterlassen. Als der Hobbit die Vision von Saurons lidlosem Auge hat, drängen die Töne Mordors die bisher herrschende Lebhaftigkeit mit denselben Akkorden, die bei den Ringgeistern benutzt wurden, zurück.
In der Entstehung
Übersetzer: Fleuz
Im fertigen Film wurde das Auenland-Thema, das direkt nach der aufgeweckten Vertonung über Sams unbeständigen Knoten einsetzt, durch eine Version den 'Böse Zeiten'-Themas auf dem Englischhorn ersetzt. Auf dieser CD wurde die warme, wenn auch kurzweilige Ruhe durch das Auenland-Thema wiederhergestellt.
03 | "Lost In Emyn Muil" - Verloren In Emyn Muil
Übersetzer: Fleuz
Auf ihrem Weg gönnen sich Frodo und Sam für einen Augenblick einige für Hobbits grundlegende Annehmlichkeiten - etwas Ruhe und etwas zu Essen - als Sams kullinarischer Enthusiasmus den Geist seines Freundes stärkt. Klarinetten vertonen eine nachdenkliche Abwandlung des Auenland-Themas und Shore erlaubt dem Thema sich unverfälscht zu entfalten. "Manchmal verarbeite ich die Themen fast unmerklich, und manchmal gebe ich sie direkt wieder."
Die Annehmlichkeiten dauert aber nicht lange an. Früh setzt eine gewundene Passage einer Altflöte und einem Englischhorn ein und erinnert uns daran, dass die beiden Hobbits immer noch verfogt werden. Das 'Mitleid mit Gollum' Thema (Sméagol-Thema) setzt ein, wird aber kurz darauf von Blechbläsern und Streichern verdrängt. Die ominöse Stille der Umgebung wird durch eine kurze Choreinlage beschrieben, mit dem Text aus "The Road To Mordor", einer Sindarin-Übersetzung derselben Linien, die Gollum später im Film sprechen wird.
Die geschundene Kreatur kehrt zurück, um seinen geliebten Schatz wieder zu bekommen. Er ist kein passiver Charakter mehr und wird nun von dem neuen 'Bedrohung durch Gollum'-Thema begleitet, untermalt von nervösen Tönen eines Cimbaloms. Gollums Plan jedoch bleibt nicht unbemerkt: Als er über den Hobbits auftaucht entsteht ein hecktischer Kampf, begleitet von lauten, chaotischen Blechbläsern, die sich gegen ansteigende Streicher wehren. Nach einem Ausbruch des Beißens, Schlagens und Kratzens findet sich Gollum am Ende Stichs, Bilbos altem Schwert, wieder. Nun, der Gnade der Hobbits ausgeliefert, zittert und schluchzt Gollum, als wieder das Cimbalom unter ihm bebt.
Ungenutztes Konzept
Übersetzer: Fleuz
Shore komponierte und spielte eine frühe Version dieser Szene ein, die im Inhalt beträchtlich anders war. Im originalen Entwurf stellten sich progressive Chöre über statische Einblendungen tiefer Streicher. Ungefähr die Hälfte dieses Materials wurde im endgültigen Soundtrack eingebunden, um die felsige Landschaft genauer zu beschreiben. "Die Wahl fiel auf ein daraus zusammen gesetztes Stück", führt er an.
04 | "My Precious" – Mein Schatz Übersetzer: Eorl87
An ein Seil gebunden versucht Gollum mit den Hobbits zu verhandeln. Als er wieder seine untertänige Gestalt annimmt und um Barmherzigkeit bittet, wird sein trauriges 'Mitleid'-Thema wieder eingespielt. Er ist immer noch zwiegespalten in den armen Sméagol und den fiesen Gollum. Altflöte und Englischhorn spielen das 'Mitleid'-Thema bis Gollum seine Hilfe anbietet und damit auf den Ring schwört. Die Oboe schafft den Übergang in das 'Geschichte des Ringes'-Thema und verbindet auf diese Weise zum ersten Mal Gollums 'Mitleid'-Thema mit dem 'Geschichte des Ringes'-Thema.
Sam ist argwöhnisch. Er hetzt den Gefangenen zu einem auf tiefen Streichern gespielten Ausläufer des 'Mitleid für Gollum'-Themas, während Frodo mehr Verständnis für Gollum missliche Lage zeigt. Er sieht in Gollum sein eigenes Leiden und seinen inneren Zwist – und wohlmöglich seine eigene Zukunft. Er fordert Gollum auf, sie nach Mordor zu geleiten und passend dazu führt Shore 'Der Weg nach Mordor' ein – ein neues Mitglied des musikalischen Arsenals um Sauron; dazu spielt ein Waldhorn über ungeduldige tremolo Streicher. Gollum stimmt der Aufgabe zu und führt sie in Saurons Land.
Während Gollum befreit ist und schnellen Schrittes durch die messerscharfen Felsen der Emyn Muil prescht, wird er von einer grotesken Variante seines 'Bedrohung durch Gollum'-Themas begleitet, welches gleichermaßen die Reisemusik darstellt; erst auf dem Cimbalom, dann auf einem gestopften Waldhorn. Bläser und Streicher nehmen die ersten drei Noten des 'Mitleid für Gollum'-Themas auf und schleudern sie durch ein harmonisches Spektrum, während Gollum die Hobbits anführt und das Trio von der Bildfläche verschwindet.
05 | "Uglúk’s Warriors" – Uglúks Krieger Übersetzer: Eorl87
Merrys und Pippins Reise aus dem Auenland in südöstlicher Richtung war keinesfalls einfacher. Die zwei wurden von den Uruk-hai am Ende von "Die Gefährten" gefangen genommen, gefesselt und auf derbe Art und Weise auf den Schultern der Uruks durch Mittelerde getragen. Während die Horde voranschreitet, lebt Shores Komposition mit schroffen, grunzenden Blechbläsertönen auf; Waldhörner hallen in ihren tiefsten und kehligsten Tonlagen, Klarinette und Fagott nehmen den Anfang einer entschlossenen aber angespannten Variante des 'Auenland'-Themas auf. Merry und Pippin wurde bisher noch kein Leid getan. Diese stolze Variation wird durch nachhallende Blechbläser beendet, denn die Uruks sind wieder in Bewegung. Die Partitur begleitet die brutalen Absichten als sich die Hammerschläge des Fünfvierteltaktes in die musikalische Umgebung zwängen und das 'Isengard/Ork'-Thema zurück in die Partitur einschleusen.
In der Entstehung Übersetzer: Eorl87
Der Ausbruch des Chores „The Missing“ am Ende dieses Titels wurde im Film nicht verwendet, ist hier aber an seiner zugedachten Stelle zu hören.
06 | "The Three Hunters" – Die Drei Jäger Übersetzer: Eorl87
Ein Mensch, ein Elb und ein Zwerg bilden den Rest der Gefährten, die nun Merry und Pippin hinterherjagen, während Frodo und Sam den Ring hüten. Obwohl sie ihre Reise dezimiert fortsetzen, ist ihre Aufgabe nicht weniger nobel. Daher wird dieses interkulturelle Trio von der energischsten Auslegung des 'Gefährten'-Themas in "Die Zwei Türme" begleitet. Passend im Dreiertakt komponiert, beginnt das 'Gefährten'-Thema unausgeglichen und passiert dann für Gimlis Erscheinen eine eher zwergische Variation. Während die drei Jäger mutig voraus eilen, überwiegen majestätische Blechbläser-Variationen des 'Gefährten'-Themas wobei die Streicher heftig durch die Begleitungen fliegen. Die Melodie hat seit dem ersten Film einiges an Glanz verloren, ist aber noch nicht bereit, eine Niederlage einzustecken. "Es ist nicht ganz so heroisch wie in Moria", sagt Shore. "Es ist immer noch energisch, aber dies hier ist nur ein Teil der Gemeinschaft, und ihr Abendteuer verläuft momentan nicht grade gut."
Die 'Gefährten'-Variationen werden in ihrer Intensität gedrosselt, als das Trio auf einem Hügel Halt macht und über die Ebenen von Rohan schaut. Die erste Hälfte des 'Rohan'-Themas verkündet das neue Land in einer einfachen, bescheidenen, royalen Weise. Doch das Klangbild verbittert, als Legolas den Pfad der Uruks entdeckt. Die Kreaturen bringen die Hobbits zu Saruman nach Isengard. Einem feindlichen Übergriff nahekommend erfasst die dichte, schief klingende Musik Isengards und Mordors die feine Symmetrie des 'Gefährten'-Themas.
Isengards Fünfvierteltakt beginnt als geschichtetes Klangmuster unter zunehmenden Blechbläserakkorden, wird aber binnen Kurzem von dem schneller werdenden Dreivierteltakt verdrängt, der wiederrum von der Musik Mordors erlischt wird. Von diesen schartigen Tönen ummantelt entbrennt Saurons exotisches Thema; zuerst in den Waldhörnern, dann in gedämpften Trompeten und in der marokkanischen Rhaita. Saruman lässt von der Vision in seinem Palantír ab um seine Armee zu mobilisieren; das 'Isengard'-Thema und der Fünfvierteltakt treten wieder in den Vordergrund. Aber der Weiße Zauberer wird nun durch einen neuen musikalischen Verbündeten ermutigt: Kratzende Bruchstücke der absteigenden Terz Mordors vermischen sich mit einem deformierten 'Isengard'-Thema. Sarumans Bindung zu Sauron hat sich seit "Die Gefährten" verstärkt. Obwohl sich musikalische Phrasen wie 'Die Bedrohung durch Mordor' oder die 'Mordor'-Skizze einst in der Nähe des Isengardmaterial bewegten, vermischt sich die absteigende Terz nun direkt damit.
Es ist ein gefahrenbringendes Bündnis, auf das Saruman bereits prahlt: „Wer behauptet sich nun noch gegen das Heer von Isengard und Mordor. Wer behauptet sich gegen die Macht Saurons und Sarumans und gegen das Bündnis der zwei Türme?“
Isengards Armeen wurde befohlen, ein kleines Dorf in den Randgebieten Rohans anzugreifen. Als eine Mutter ihre zwei kleinen Kinder voraus schickt um deren Leben zu retten, ertönt ein Chor im 'Gefährliche Zeiten'-Motiv und stimmt ein Klagelied in der Sprache der Rohirrim, Altenglisch, an. "Rohan, mein Herr, steht kurz vor dem Fall", verspricht der Weiße Zauberer.
In der Entstehung
In der Extended Edition des Filmes bleiben die ersten Aufnahmen Isengards ohne Musik, um den Fünfvierteltakt für eine spätere Sequenz, in der die Uruk-hai den Fangornwald abholzen, aufzusparen. Hier ertönt das Schema an seiner dafür vorgesehenen Stelle.
07 | "The Banishment of Éomer" – Die Verbannung von Éomer Übersetzer: Eorl87
Éomer entdeckt den verwundeten Sohn des Königs und bringt ihn zurück nach Edoras. Er bittet Théoden eindringlich, Rohan ordnungsgemäß vor Sarumans Vormarsch zu schützen. Aber der König bleibt stumm. Während dieser gesamten Rohansequenz meidet Shore, bis auf eine frühe Fassung des 'Éowyn'-Themas, sämtliche Leitmotive. Anstatt dessen befasst er sich ausschließlich mit den musikalischen Ausdrucksweisen Rohans: offene Harmonien, alternierende Dur- und Moll-Modi, tiefstimmige Blechbläser und Streicher. Die Bedrängnis um den Einen Ring hat Edoras noch nicht erreicht – zumindest noch nicht spürbar – und so verbleiben die Rohirrim am Rande des Geschehens. "Dies wurde als Oper geschrieben", sagt Shore. "Kleine Mienenspiele, kurze Augenblicke und Pausen – solche intimen, dunklen und gotischen Szenen verleihen dem Handlungsablauf die Gestalt einer Oper aus dem neunzehnten Jahrhundert."
Gríma Schlangenzunge begibt sich aus den dunklen Ecken Meduselds um dem König das Sprechen abzunehmen. Schaudernde Akkorde in F-Moll benetzen die Streicher und türmen sich immer höher über die tiefen Blechbläser auf, während ein Trotzanfall von sich wiederholenden Waldhörnern das Ensemble entrüstet.
Andernorts beschreiten die Gefährten des Ringes das Land der Pferdeherren, dicht auf den Fersen der Uruk-hai. In demselben Maße wie die Orks ist nun das Isengardmaterial angespornter und aggressiver. Als die bösen Mächte in ihrem Feldzug über Mittelerde immer weiter voranschreiten, nimmt die Isengard Musik eine parasitäre Stellung ein und windet sich korrumpierend ihren Weg in jede Musik, auf die sie trifft. Hier zwingt sich Isengards Fünfvierteltakt auf das 'Gefährten'-Thema und verunstaltet so die Melodie mit seiner ganzen mechanischen Macht. Über diesem Angriff singt ein gemischter Chor unheilvoll Bruchstücke aus "Namárië" um einen Abschied anzukündigen ... nur wem ist dieser bestimmt?
In der Entstehung Übersetzer: Eorl87
Die Zuhörer werden bemerken, das "The Three Hunters" / "Die Drei Jäger" und "The Banishment of Éomer" / "Die Verbannung von Éomer" einige identische Rhythmen enthalten.
Das Ende von "The Three Hunters" beinhaltet einen Andeutung auf Éowyns Hauptthema, 'Éowyn Schildmaid der Rohirrim'. Die Kinoversion von "Die Zwei Türme" zeigt nach dem Angriff der Uruks auf die Westfold direkt wie Éowyn einige Treppen hinauf hetzt um auf den verwundeten Théodred zu treffen.
Auf der erweiterten DVD-Version des Films geht Éowyns Treppensteigen eine weitere Szene voraus, in der Éomer den Körper Théodreds an einem Flussufer entdeckt. In diesem Falle wird "The Three Hunters" aus der Szene ausgeblendet bevor es zu Ende ist. Am Ende der Komposition existiert zwar das 'Éowyn'-Thema, doch bleibt es aufgrund des Schnittes ungehört. Da "The Three Hunters" in "The Two Towers: The Complete Recordings" nicht vorzeitig ausgeblendet wird, kann man das 'Éowyn'-Thema bei 5:58 hören.
Auf der DVD beginnt Shores "The Banishment of Éomer" als Éormer Théodred zurück nach Edoras trägt. Éowyns Treppensteigen schließt sich kurz danach an, sodass bei 0:31 dasselbe 'Éowyn'-Thema zu hören ist, das ursprünglich "The Three Hunters" in der Kinoversion beenden sollte.
"The Two Towers: The Complete Recordings" beinhaltet die unveränderten Fassungen von "The Three Hunters" und "The Banishment of Éomer", sodas die frühe Version des 'Éowyn'-Themas in beiden Stücken spielt.
08 | "Night Camp" – Das Nachtlager Übersetzer: Eorl87
Die Orks verbringen die Nacht am Rande des Fangornwaldes. Merry und Pippin hören die Bäume aus Protest über die neuen gewaltsamen Ankömmlinge stöhnen; doch schon bald ertönt eine wohlklingende Melodie. Eine Klarinette, die an die Hobbitweise erinnert, spielt das Thema der 'Rückforderung der Natur', ein Thema, das, seitdem Gandalf der Graue auf der Spitze Orthancs zur Motte geflüstert hat, nicht mehr zu hören war. Merry erzählt Pippin die Legende von Fangorn und den Ents. "Hier hört man einen kleinen Teil des 'Natur'-Themas, welches später noch einmal auftauchen wird", bemerkt Shore.
Die Erzählung wird rasch von der Gier der Orks nach Fleisch unterbrochen. Als ein dürrer Mordorork behauptet, er habe seinen Hunger für Hobbitfleisch lange genug zurück gehalten, jagt eine abweichend harmonisierte drei-Noten-Phrase für die Blechbläser und das gestreichelte Tamtam einher und schreckt das Orchester auf. Uglúk enthauptet ihn und beschert seinen Kriegern eine kannibalische Leckerei. Doch während der anschließenden Fütterungsekstase sucht ein weiterer ausgemergelter und lederiger Ork, Grishnákh, sein Verlangen nach den Hobbits zu sättigen.
In einem rasenden Tusch der Streicher und Blechbläser erfolgt Merrys und Pippins Rettung wieder einmal gerade noch rechtzeitig; dieses Mal durch die Reiter Rohans. Während die Orks abgeschlachtet werden bringt Shore seine Partitur auf Vordermann, indem er eine krampfartige Panik des hämmernden Schlagzeuges, der messerartigen Trompeten und des kläffenden Geheuls der hohen, improvisierenden Waldhörner inszeniert.
Ungenutztes Konzept Übersetzer: Eorl87
Die Musik für die Szene, in der die Reiter die Orks attackieren, wurde durch Musik, die für eine andere Szene in "Die Zwei Türme" geschrieben wurde, ersetzt. In "The Complete Recordings" ist jedoch Shores aufrührerischer, endgültiger Entwurf der Musik zu hören, der das Gewirr und die Brutalität der Szene wiederzugeben weis.
Allerdings beinhaltete der allererste Entwurf der Komposition eine schwungvolle Fassung des 'Rohan'-Themas – Die Fanfare. Es wurde jedoch entschieden, dass die volle Version der Fanfare nicht spielen sollte, bis Théoden den Thron von Meduseld zurück gefordert hat. Somit wurde die vorliegende Szene in einem Moment der Panik, nicht der Heldentaten, umgestaltet. Die Version der Rohan-Fanfare wurde nie aufgenommen – es ist das einzige Stück Musik aus "Die Zwei Türme", das es nicht bis ins Tonstudio geschafft hat.
09 | "The Plains of Rohan" – Die Ebenen von Rohan Übersetzer: Eorl87
Begleitet von schweren Rasseln fliegen Celli und Fagott über die Mollpassagen. Die Reiter von Rohan traben auf die Gefährten zu. Während sie die drei Jäger umzingeln, hört man tiefe Blechbläser und hohe Holzblasinstrumente, die in Tonpaaren ansteigen, ähnlich der Musik während des Angriffes der Rohirrim auf das Orklager. Gimli, der keine Anstalten macht, sein zwergisches Temperament zu zügeln, beginnt sofort damit, Éomer zu beschimpfen. Obwohl dies nicht grade ein vielversprechender Start ist, so ist dies denn noch die erste Zusammenkunft zwischen den Gefährten und den Rohirrim. Diesen Zustand nutz Shore, um ein neues Thema in einer noch nicht ausgereiften Form einzuführen: 'Die Gefährten in Rohan'. Jene Phrase wird fortan die Anwesenheit der Gefährten im Land der Pferdeherren begleiten.
Éomer offenbart den Gefährten, dass sie in der vorherigen Nacht eine Meute Orks erschlugen und ihre Körper auf der Ebene verbrannten. Sie sahen unter ihnen keine Halblinge, niemand wurde am Leben gelassen. Diese Worte lasten schwer auf Aragorn, Gimli und Legolas. Eine resignierte Fassung des 'Gefährten'-Themas wird von einem Horn und einer Harfe gespielt und verleiht der Komposition eine unbeirrbare, dunkle und leidvolle Wendung.
10 | "Fangorn" – Fangorn Übersetzer: Eorl87
Aragorn, der Waldläufer aus dem Norden, sucht den Boden um den Scheiterhaufen der Orks nach Spuren ab – die Hobbits waren tatsächlich hier. Aragorn macht ihre Wege durchs Gras ausfindig und die Partitur legt eifrig zu; die Akkorde springen nun zwischen den mittleren und tiefen Stimmlagen des Orchesters hin und her. Er verfolgt ihre Spuren, die ihn an den Rand des Fangornwaldes führen. Die Musik schaudert und es ertönen zwei Durakkorde, einen Tritonus voneinander entfernt (A und Es). Ein neuer Klang ist zu hören: Ein tiefes, grummelndes Rollen auf der Bassmarimba stellt die Musik der Ents in einer frühen Fassung ihrer steigenden und fallenden Bögen und der trägen Rhythmen vor. Dennoch ist das Thema unvollendet: Es fehlen noch die charakteristischen Harmonien. Fangorn ist ein geheimnisvoller Ort, und es ist noch nicht klar, ob dieses Land die Hobbits willkommen heißen wird.
Im Unterholz des Fangorn kauernd werden Merry und Pippin von Grishnákh, nun hungrig, blutüberströmt und mehr als nur ein wenig verärgert, entdeckt. Während er auf die beiden zustürmt, entwickelt sich die Partitur zu einer rasenden polyrhythmischen Feuersbrunst, in der sich Mordors Dreivierteltakt und Isengards Fünfvierteltakt düster vereinen. Die Kombination ist recht interessant, da es sich hier um einen Ork aus Mordor handelt; somit hat sich der Isengarder Fünfvierteltakt durch das gesamte Volk der Orks, die Feine der Natur, gestreut. "Dieser Teil war kniffelig", erinnert sich Shore. "Es hat eine Weile gedauert, die rhythmischen Elemente und den Fluss des Stückes zu bewerkstelligen."
Das Hobbitduo schafft es, einen Baum hinauf zu klettern. Doch der Ork erwischt Merrys Bein, zieht ihn vom Baum und schleudert ihn in den Dreck. Noch einmal wallt die Partitur auf und verdreht den Fünfvierteltakt in ein brodelndes Durcheinander, indem sie die typischen 3-plus-2-Schläge in 1,5-plus-1,5-plus-2 unterteilt.
Die Partitur ruht sich kurz auf einem einfachen, natürlichen C aus, als der Ork sein Schwert erhebt, um es der Länge nach in Merrys Bauch zu rammen. Auf einmal öffnen sich vor Pippin zwei Augen, und auch der Hobbit reißt seine eigenen vor Schreck weit auf. Ein weiteres Mal benutzt Shore zwei Durdreiklänge, die einen Tritonus voneinander entfernt liegen (dieses Mal As und D). Der Fünfvierteltakt versucht, sich in der Musik durchzusetzen, wird aber schnell von den Kesselpauken, der Basstrommel, den tiefen Streichern und den Oktaven im Tremolo am Klavier abgeflacht. Die Fassungslosigkeit, ausgedrückt durch den Tritonus, ertönt ein weiteres Mal in gedämpften Blechbläsern, als eine große, mit Rinde ummantelte Kreatur die beiden Hobbits hochhebt und sie ansieht.
"Baum? Ich bin kein Baum! Ich bin ein Ent." Da Baumbart seine wahre Natur offenbart, verändert sich auch das Klangbild: Aus der aggressiven und gefährlichen Gestalt wird ein schwankender und wohlmütiger Charakter. Dies ist die unverkennbare Musik der Ents in ihrem vollständig entwickelten Stadium. Bassmarimba, Log Drums und Streicher gleiten entlang, während das Fagott sich in einem tiefen Knarren an einer charmanten und schwerfälligen Melodie probiert.
In der Entstehung Übersetzer: Eorl87
Etliche Abschnitte der Fangornkompostionen wurden im endgültigen Film gar nicht verwendet. Die ersten 45 Sekunden des Stückes waren dazu gedacht, Aragorns Spurenlesen zu untermalen, wurden jedoch später durch Soundeffekte ersetzt. Die ersten Schläge auf der Bassmarimba waren ursprünglich für eine Weitwinkelaufnahme der Baumreihe bestimmt, und die zweite und dritte Wiederholung jener Dreiklänge für Baumbarts zermalmenden Tritt auf den Ork; sie wurden jedoch mit einer anderen Musik ersetzt.
Nachdem Baumbart musikalisch gekennzeichnet wurde, wird er lediglich von der entischen Bassmarimba, der Log Drum und tiefen Streicherphrasen begleitet – das Fagott wurde aus dem Film beseitigt. "Peter hat versucht, das Fagottsolo einzubauen, aber es waren bereits so viele Tonspuren vorhanden, sodass wir es nicht benutzt haben", erinnert sich Shore.
Auf dieser CD haben alle Elemente aus Shores Komposition an ihren ursprünglichen Platz zurückgefunden.
11 | "The Dead Marshes" – Die Totensümpfe Übersetzer: Eorl87
Mit einer abgeschwächten, unvollständigen Fassung des 'Auenland'-Themas führt Gollum Frodo und Sam aus der Emyn Muil in die Totensümpfe. Die Totensümpfe sind ein entsetzliches und von Geistern heimgesuchtes Land, doch Gollum weis, dass sie einen sicheren Pfad nach Mordor bieten. Die Eröffnungsharmonien für Gollums 'Mitleid'-Thema (B-Dur und Fis-Dur), schwellen an und ebben wieder ab als sie ihren Weg fortsetzen. Als sie das Moor betreten, bleibt jedoch ein Schleier von hauchdünnen Tönen bestehen; Grüppchen von improvisierenden Streichern, Kesselpauken und das metallene Gejammer eines gebogenen Tamtams winden sich durch die bedrückende Atmosphäre.
Ein schwerwiegendes Unbehagen ist es jedoch, das Frodo und Gollum miteinander verbindet. Gollum kennt die schmerzvolle Verlockung, die von dem Ring ausgeht, und Frodo sieht in Gollum etwas, das seine eigene Zukunft sein könnte. Teils aus Verständnis, teils aus machtloser Hingabe an seinen Schatz unternimmt Gollum Annäherungsversuche an Frodo. Ein Englischhorn verspottet die beiden indem es die Anfangstöne des 'Geschichte des Ringes'-Themas anspielt. Diese Melodie wird jedoch nicht zu Ende geführt, sondern durch die ersten vier Töne des 'Mitleid für Gollum'-Themas aufgefangen, welche sich untermischen um die Phrase nun künstlich zu beenden.
Ausgeprägte Portamentos begleiten die Komposition in eine eher makabere Richtung. Als die toten Menschen, Elben und Orks, die die Sumpfgewässer übersäen, auf die Lebenden zurückstarren, werden durch die lyrische Sopranistin Isabel Bayrakdarian und einige Geigen die Töne bedächtig nach oben gebogen. Frodo wird in ihren Bann gezogen und der Schleier aus improvisierenden Streichern und Kesselpauken schwächt ab. Frodo fällt in das trübe Gewässer, umgeben von dem Sprechgesang "The Dead Marshes".
Während die Hörner mit Wucht ausbrechen holt Gollum Frodo aus dem Wasser und zieht ihn an Land. Gollum, stückweise in Sorge um seinen Meister, gibt jenem einen Rat: "Folgt nicht den Lichtern." Tiefe Streicher entfalten eine im arpeggio gespielte F-Dur-Variante des 'Mitleid für Gollum'-Themas – ein heroischer Moment? Es ist vorübergehendes Heldentum (falls es überhaupt Heldentum ist), denn die Streicher verblassen schnell wieder zu einem F-Moll Arpeggio.
Es ist Nacht und Frodo liegt wach. Er fährt mit seinem Finger behutsam über die Außenkanten des Ringes. Wieder einmal erklingen die ersten Töne des 'Geschichte des Ringes'-Themas in den Streichern und überlagern sich in Oktaven. Phantasierend über seinen ehemaligen Besitz des Ringes ahmt Gollum Frodos Benehmen einige Fuß entfernt nach und zeichnet so ein trostloses Bildnis der Zukunft des Hobbits.
In der Entstehung Übersetzer: Eorl87
Teile dieser Komposition werden im Film nicht verwendet. Darunter fallen insbesondere Frodos Begegnung mit den Geistern im Wasser, Gollums flinkes Rettungsmanöver und Frodos Liebkosung des Ringes. Auf dieser CD ist die Musik so zu hören, wie Shore zu ursprünglich geschrieben hat.
12 | "Wraiths On Wings" – Geister mit Flügeln Übersetzer: Eorl87
Violinen schwellen entlang den drei Anfangstönen des 'Mitleid für Gollum'-Themas an. Aber anstatt sie, der Linie folgend, wieder nach unten abschwellen, gleiten sie unheimlicher Weise nach oben und erzeugen zwei seufzende, einen Halbtonschritt voneinander entfernte Töne – Die ersten Noten des 'Geschichte des Ringes'-Themas. Frodo kommt Gollums Vergangenheit auf die Spur und nennt ihn zum ersten Mal in der Geschichte sogar Sméagol; und in einer einzigen Passage sagt uns die Partitur alles, was wir wissen müssen. Gollums trauriges Thema verflechtet sich nun mit dem 'Geschichte des Ringes'-Thema und beide zusammen bilden sie ein leidgeplagtes Klangbild. Gollums Geschichte ist im Grunde die Geschichte des Ringes.
Diese Offenbarung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Eine raue Abfolge natürlicher Ds in gleichmäßigem Abstand drückt die aus mehreren Teilen bestehende 'Weg nach Mordor'-Phrase zurück in die Partitur und lenkt die Blickrichtungen gen Himmel. Ein Ringgeist, nun fliegend auf seinem Reittier, dem Fell Beast, und immer noch auf der Suche nach dem Einen Ring, erscheint über Gollum und den Hobbits. Ein gemischter Chor trägt die Schwarze Sprache und die geschlossenen Harmonien der Ringgeister zurück in die Partitur. Mit einem schnellen Vorstoß des Themas der 'Bedrohung durch Mordor' bricht das Thema der Ringgeister durch das Klangbild – jede Melodie wird nun durch die gedämpften Trompeten verdoppelt und erinnert somit an den bedrückenden Ton der Rhaita.
Ungenutztes Konzept Übersetzer: Eorl87
Die Erscheinung der Ringgeister im fertigen Film war von verschiedenen Choreinlagen begleitet und war durch eine geringere Entwicklung im 'Ringgeist'-Thema gekennzeichnet. Auf dieser CD ist die Komposition so zu hören, wie Shore sie ursprünglich geschrieben hat.
13 | "Gandalf the White" – Gandalf der Weiße
noch fehlend
Ungenutztes Konzept
Übersetzer: LuthiensTochter
Die ursprünglich ununterbrochene musikalische Untermalung unter Legolas Ausspruch "Die Bäume sprechen miteinander" bis zum Angriff auf den weißen Zauberer ist, so wie Gandalfs letzter Kampf mit dem Balrog und seine mystische Odysee durch den Kosmos, im Film durch Toneffekte ersetzt worden. "Die Filmmusik brauchte eine Pause", erklärt Shore. "Oft wissen wir das erst, wenn wir alle Elemente des Films montiert haben, und das machen wir oft erst sehr spät im Pozess."
Eine andere Entscheidung den Schnittprozess betreffend resultierte in einem glücklichen Unfall in der Musik zu Gandalfs Rückkehr nach Mittelerde. Zeitgleich zu der Produktion zu "Die Zwei Türme" unterlegte Shore einzelne Szenen mit Musik noch während der Film geschnitten wurde, was bedeutet, dass er nicht immer in der richtigen Reihenfolge schrieb. Er hatte gerade eine lange Serie von anschwellenden Choral-Triolen für Gandalfs bevorstehende Ankunft in Helms Klamm fertiggestellt, als die Filmemacher begannen, Gandalfs erste Erscheinung im Fangornwald zu schneiden. Die Cutter nahmen die fertige „Helms Klamm Musik“, schnitten sie in den Fangornteil und fanden während dieses Prozesses heraus, dass es exakt die Stimmung ausdrückte, die sie suchten. Als Shore also begann, diese Szene mit Filmmusik unterlegen, band er die aufsteigenden Triolen ein und schaffte so im Prozess ein wiederkehrendes Thema für 'Gandalf den Weißen (in der Natur)'. Das Thema beschreibt die Beziehung Gandalfs des Weißen zur Natur und jener übernatürlichen Kraft, die auch das Thema der 'Rückforderung der Natur' erschaffen hat. Nachdem Shore das Stück fertig stellte, wurde das Thema letztendlich von der Helms-Klamm-Szene entfernt. Und so existieren nur auf dieser CD die Wiederholungen des 'Gandalf der Weiße (in der Natur)'-Themas, die zwei der berühmtesten Momente von Gandalfs Erscheinens miteinander verbinden.
Die im Film verwendete Abwandlung dieser Komposition enthält Schattenfells Erscheinen, obwohl in diesem Fall die Sequenz einfach umgeschrieben wurde, mit einer leicht veränderten Ankunft Schattenfells. Shores erster Entwurf für diese Musik ist auf dem Original Soundtrack von "Die Zwei Türme" aus dem Jahr 2002 zu hören.
14 | "The Dreams Of Trees" – Das Lied von den Entfrauen
Übersetzer: LuthiensTochter
Die vier „kleine Steine“ Akkorde kehren wieder, als wir herausfinden dass Baumbart sich mit den Hobbits angefreundet hat und im Begriff ist, sie großzügig mit träger entischer Dichtkunst zu verwöhnen. Merry und Pippin sind in diesem Moment nicht gerade in der Stimmung für Literatur und fallen wenig später in einen tiefen Schlaf. Die Streicher des Orchesters präsentieren die ersten unberührten Momente der Ruhe und des Friedens in der Filmmusik, als die beiden Hobbits die kuschelige, gemütliche Stille genießen, welcher sie kürzlich erst beraubt worden waren. Eine Schlafliedfassung des Auenlandthemas strömt zwischen opulenten Streichern und Solobläsern, als Baumbart die beiden Hobbits auf die kühle Erde legt und ihnen eine gute Nacht wünscht. Er hat Geschäfte zu erledigen. Mit dem knarrenden 'Ent'-Thema unterstützt von tiefen Streichern und Kesselpauken stakst der Baumhirte in den Wald.
15 | "The Heir Of Númenor" – Der Erbe der Númenor
Übersetzer: LuthiensTochter
Die Augen nach Osten gewandt beratschlagen sich Gandalf und Aragorn gegen die finstere Bedrohung, die bald über sie hereinbrechen wird. Tiefe Streicher umgeben das Paar und schaffen in ihrer Unsicherheit unablässig Felder von Moll-Harmonien. Aber aus der Ruhe ertönt ein unerwarteter Moment von Wärme als Bratschen und Chelli eine einvernehmliche Linie in D-Dur aufnehmen. Gandalf erinnert Aragorn, dass in all seiner Gerissenheit Sauron immer noch nicht weiß, dass Frodo den Ring trägt. Hier präsentiert Shore ein neues Thema für den Einen Ring – 'Das Schicksal des Ringes' – ein Thema, dass in "Die Zwei Türme" nur in einer unvollkommenen Fassung zu hören sein wird. Dieses vierte Ring-Thema ist melodisch ähnlich zu 'Der Geschichte des Ringes' und das 'Böse des Ringes'. Obwohl es in einem reichen Dur-Modus gegossen ist, scheut es die jeweiligen Moll- und östlich klingenden Harmonien der anderen Themen. 'Das Schicksal des Ringes'-Thema beginnt mit einem direkten Zitat des 'Bösen Zeiten'-Themas, wechselt dann aber in eine Durtonart. Obwohl die neue Melodie sich auflöst bevor seine Bedeutsamkeit aufgedeckt werden kann, scheint es, als antworte sie, in einem fliehenden Moment, der negativen Seite des Ringes mit einer völligen, allumfassenden Schönheit. Die Antworten darauf werden jedoch noch nicht artikuliert. In einer eingearbeiteten Erwähnung der drei Eröffnungstöne des 'Auenland'-Themas nimmt die Behaglichkeit ab und wir stoßen auf Sam und Frodo, die gerade am Schwarzen Tor ankommen.
Hier, im verderbten Herzen von Saurons Reich, erstarkt die Musik Mordors. Die Asche, benetzt mit dem 'Die Bosheit des Ringes'-Themas, verpestet die Luft. Erst untermalen gedämpfte Trompeten und die Rhaita das Geschehen, dann tiefe Waldhörner, Bässe und Kontrabässe. Martialische Feldtrommeln verhärten die Musik unter einer erhöhten Fassung des Dreivierteltaktes von Mordor - Sauron sammelt seine Armee.
Das Tor öffnet sich um eine Truppe von bewaffneten Ostlingen hereinzulassen - und Frodo sieht seine Chance. Er rafft sich auf um zum Tor zu hasten als Violinen sich ballen und den Abschnitt zwölfteilen. Abprupt wird Frodo von Gollum aufgehalten, heulend und bettelnd, „Bring es nicht zu ihm.“ Hohe Streicher und Oboe erregen die Beratung mit einer flehenden Linie, die am Ende fast unmerklich in das 'Geschichte des Ringes'-Thema übergeht. In einem durchdachten Schwenk deckt Shores Partitur leise Gollums selbstgerechten Motive auf, bevor dieser anbietet, die Hobbits auf einem geheimeren Pfad nach Mordor zu geleiten.
16 | "Ent-Draught" – Entwasser
Übersetzer: LuthiensTochter
Merry und Pippin erwachen im Fangornwald, erholt durch einen langen und längst überfälligen Schlaf. Gut ausgeruht erlangen sie ihre schelmische Hobbitart zurück und so bringt Shore auch zum ersten Mal in "Die zwei Türme" die Flöte wieder zurück und präsentiert damit die frühe Version einer neuen Variation des 'Auenland'-Thema - die 'verspielte Fassung'. Merry und Pippin mussten, mehr noch als Frodo und Sam, darauf warten, ihr verschlagenes Verhalten während ihres Abenteuers zeigen zu können, so dass der größte Teil der neuen 'Auenland'-Variation sich während ihrer Abenteuer entwickelt.
Die dumpfen Schläge auf Eins und Zwei in dem 'Abschlussstück' der Hobbits gehen einem schwergängigen Stück der Ent-Musik voraus, als Merry die tiefen Geräusche des Waldes aufnimmt. Schon bald geraten die zwei Freunde in eine Zankerei über einen moderigen Krug Entwasser. Ein Klarinettensolo nimmt die vollends ausgeformte 'verspielte Fassung' auf und es folgen die drei ansteigenden Tonstufen der Auenland Musik über eine Anzahl von anmutig federnden Harmonien. Dieselben eleganten, jedoch komischen Entwicklungen erweitern das Abschlussstück und verschönern es mit der neuen 'Begleitung zu den Hobbitmätzchen'.
Untderdessen geht die Untstimmigkeit der Hobbits in einen verrückten Kampf um das Waldlandgetränk über und das 'Hobbitmätzchen' verwandelt sich in ein leichtgewichtiges Aktionsmotiv, passend interpunktiert von einer hohen Streicherfassung des 'Ent'-Themas, das sich mit der Hobbitmusik zu etwas Neuem vereint. Die Bäume im Fangorn sind nicht sehr erfreut über die neuen dreikäsehohen Besucher, die so achtlos über ihre Wurzeln galoppieren. In Wirklichkeit sind es nicht die Ents selbst, die von Merry und Pippin genervt sind, denn der Fangornwald besteht aus Ents und Bäumen und in ihrer Umgebung kann man sie schlecht voneinander unterscheiden. Auf diese Weise benutzt Shore das 'Ent'-Thema allumfassend für Bäume und Ents. Die Bäume erwachen, umgarnen die Hobbits und bugsieren sie unter den Waldboden, als die Filmmusik das 'Ent'-Thema kontrapunktisch in den zwei extremen Register des Orchesters einsetzt. Tiefe Stimmen tragen die grazile Phrase in nervöser Hastigkeit, während die höheren Stimmen sie mit halber Geschwindigkeit nehmen. Als sich beide in dieser gefährlichen Spannung durchdringen beschleunigt die Musik. Alles ist gut, als Baumbart zurückkommt und den Bäumen befiehlt zurück in den Schlaf zu fallen und die Hobbits in Ruhe zu lassen.
Wow... wenn wir für das, was wir hier machen, bezahlt kriegen würden wäre wir bald Millionäre  4,5 Studen Korrekturlesen und ich bin Kirre...
Okidoki... so viel erstmal dazu... Wenn ich was überlesen haben sollte, oder irgendetwas nicht passt, immer bescheid sagen...
lg Eorl
Geändert durch Eorl87 (11.01.2008 22:46)
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